Kunstraum Nestroyhof

raumbezogen 01 – HANS LANKES

Cloud, Detail, Wandinstallation, 2016, Foto: Tobias Hoerburger

ViennaCLOUD, 2017, Foto: Juan Maiquez

ViennaCLOUD, 2017, Foto: Juan Maiquez

Pavillon, 2016, Foto: Michael Spaan

06. April – 19. Mai 2017

Eröffnung: 05. April 2017, 19.00 Uhr

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Mit raumbezogen eröffnet der Kunstraum Nestroyhof eine neue Schiene, bei der sich ein Künstler/eine Künstlerin mit seiner/ihrer Arbeit auf die räumlichen Gegebenheiten des Kunstraums einlässt und sich mit ihnen künstlerisch auseinandersetzt. Den Beginn macht der in Bayern lebende Künstler Hans Lankes.

Hans Lankes „zeichnet“ mit dem Messer, indem er mit Cutter oder Skalpell seine Motive aus Papieren schneidet – bzw. sie herausschält, denn nicht nur Umrisse bestimmen die Bilder, sondern auch feinste Ausschnitte und subtile Details. Aus der Ferne wirken manche Arbeiten wie Tuschezeichnungen, aus der Nähe sieht man den Schatten, den das diffizil ausgeschnittene Papier wirft. Dies macht die Bilder bei aller Schärfe auch filigran und zudem dreidimensional und lebendig.

Die Installation „ViennaCLOUD“, die speziell 2017 für die Wände des Kunstraums Nestroyhof entstanden ist, besteht aus Schwärmen von zumeist mehrteiligen Formen und Zeichen, die ein metaphorisches Wolkengebilde erschaffen. Die Messerschnitte dieser Wandinstallation sind aus Karton geschnitten und rückseitig mit fluoreszierender Farbe bestrichen. Sie hängen nur an feinen Nadeln an den Wänden – je nach Lichteinstrahlung werden die Farben stärker oder schwächer von den Wänden zurückgestrahlt und auch die Konturen der Schatten wechseln zwischen diffus und scharf. Es wird kein farbiges Kunstlicht eingesetzt. Die Messerschnitte selbst bzw. die Formen der Kartons sind auf den ersten Blick fast nicht zu erfassen, sondern nur deren farbige Schatten. Erst auf den zweiten Blick konkretisieren sich die Wandobjekte, die Messerschnitte scheinen wie auf einem Kissen aus farbigem Licht zu schweben.

Dass die Beschäftigung mit Raum und Räumlichkeit ein Schwerpunkt in Hans Lankes’ Schaffen ist, manifestiert sich in seiner „Häuser-Serie“, die ergänzend im Obergeschoß des Kunstraums Nestroyhof gezeigt wird. Hierbei übersetzt der Künstler architektonische Motive in abstrakte Strukturen und Zeichen. Keine konkreten Häuser bildet Lankes ab, sondern seine Ideen von Häusern. Durch formale Reduktion, durch Verdichtung von Formen sowie durch versetzte Streifenfelder entstehen optische Täuschungen und perspektivische Brüche, die die Wahrnehmung der Betrachter herausfordern und überraschen.