Vortrag im Rahmen der Ausstellung
Zaker Soltani – Der Weg ins Chaos
Kabul 14. August 2021 / Kabul 15. August 2021
Donnerstag, 08. September 2022, um 19 Uhr
Der Vortrag findet auf Englisch statt.
Vor dem Hintergrund langjähriger politischer Turbulenzen und Unruhen wird Afghanistan von der breiten Öffentlichkeit häufig mit Krieg, Tyrannei, Gewalt und Drogenanbau assoziiert. In ihrem Vortrag Afghanistan's Cultural Heritage zeichnet Univ.-Prof. Dr. Deborah Klimburg-Salter ein Bild Afghanistans voller Schönheit, Hoffnung sowie mit reichem kulturellen Erbe.
Im 4. Jh. v. Chr. eroberte Alexander der Große das Gebiet des heutigen Afghanistans. Die historische Stadt Ai Khanum wurde von ihm nach hellenistischem Vorbild gegründet und gilt heute als eine der bedeutendsten archäologische Fundstätten Nordafghanistans. Mit der Machtübernahme der Kuschan-Dynastie vom 2. bis 3. Jh. n. Chr. über einen großen Teil des indischen Subkontinents, das heutige Afghanistan und Teile Zentralasiens, erlebte der Buddhismus seine Blütezeit. Mit dem Aufstieg des Islams entstanden unterschiedliche lokale islamische Dynastien wie die Samaniden (10. Jh.), die Ghaznawiden (10. – 12. Jh.) und die Ghuriden (12. – 13. Jh.), die sich immer mehr vom Kalifat der Abbasiden unabhängig machten. Im 14. und 15. Jh. galt die heutige afghanische Stadt Herat als das Zentrum des Timuridenreiches, das besonders für seine beeindruckende Architektur und seine bedeutenden künstlerischen Handschriften bekannt ist.
Univ.-Prof. Dr. Deborah Klimburg-Salter promovierte an der Harvard University und habilitierte sich an der Universität Wien. Sie lehrte süd-, zentral- und südostasiatische Kunstgeschichte an der Universität Wien sowie an Universitäten in Europa, Nordamerika und Asien. Seit 2003 arbeitet sie an UNESCO-Projekten zur Erhaltung des kulturellen Erbes in Afghanistan. 2020 erhielt sie den Wilhelm-Hartel-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für ihre wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der asiatischen Kunstgeschichte.