Kunstraum Nestroyhof

HALT NATUR

Steinbrener/Dempf & Huber, Stillleben in Weiß, 2021

Markus Guschelbauer, Taming of Landscape, 2016

Roland Maurmair, Klimaflüchtling 2, 2013

Thomas Steineder, Baum (aus der Serie „grasp“), 2020

Eine Ausstellung im Rahmen
des Festivals FOTO WIEN 2022

Eröffnung: Donnerstag, 3. März 2022 um 19 Uhr

4. März – 31. Mai 2022

 

In der Ausstellung „HALT NATUR“ hinterfragen elf Künstler*innen aus individuellen Blickwinkeln die Grenzen zwischen Mensch, Natur, Landschaft und Kultur, wobei Ironie und Witz als Werkzeug ihrer Kritik fungieren.
Roland Maurmair gibt in seiner Arbeit Klimaflüchtlinge den vom Aussterben bedrohten Rhinozerossen einen neuen Lebensraum in Wien. In Markus Guschelbauers Taming of Landscape „zähmt“ der Künstler die Landschaft, indem er sie einem Rastersystem unterwirft, dessen Einzelfelder er fortlaufend auf ihren Farbgehalt reduziert, bis zum Schluss eine reine Abstraktion der Natur entsteht. Thomas Steineder übersetzt in seiner Serie grasp die flüchtigen, haptischen Kontakte zwischen Mensch und Natur in eine permanent sichtbar bleibende Form. „Die Kamera versteht alles, jedoch begreift nichts“, so der Künstler. Das Künstlerkollektiv Steinbrener/Dempf & Huber treibt die Tendenz, die Natur zu idyllisieren und ihre Zurückdrängung durch den Menschen zu verharmlosen, mit tierischen „Familienbildern“ auf die Spitze. Lois Hechenblaikner dokumentiert in seiner Fotoserie Gletscherpathologie die dem Tourismus geschuldeten Eingriffe in die Tiroler Landschaft, mit denen in Schigebieten die Abschmelzung des Schnees auf den Bergen verzögert werden soll. Die weißen Abdeckungen inmitten des Gerölls bezeichnet Hechenblaikner als „alpine Leichentücher“. Roman Pfeffers Kultivierte Zierpflanzen sind fotografische Aufnahmen von Pflanzen, deren Blätter Pfeffer durch Zurechtschneiden manipuliert hat. Damit hinterfragt der Künstler die Schnittstelle von Natur und Simulation. In dem Video festhalten stellt Annelies Oberdanner den zweifelhaften Versuch des Landes Liechtenstein, Gebäude möglichst wenig invasiv in die Natur einzufügen, in einem absurden filmischen „Wimmelbild“ dar. Ein performativer Beitrag zur Ausstellung wird die fünfmalige Tanzperformance Hey, Hay des Künstlerinnen-Duos Anna Possarnig und Jerca Rožnik Novak sein, die eigens für diese Kunstraum-Ausstellung choreografiert wird. Unter Einbeziehung eines Heuballens konfrontieren sie alte ländliche Gepflogenheiten mit dem modernen Leben.

Kuratorin: Christine Janicek. Co-Kurator: Stephan Kuss.

 

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